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Autor: Stephen Parker
Crew: Stephen Parker und Günther Lödige
Zeitraum: 17.05.08 – 23.05.08
Flugzeug: Stemme S10 V D-KTAL
Flugplatz: St. Johann

Wie jedes Jahr, verbringen mein Partner Günther und ich eine Woche in den Alpen zum Segelfliegen. Als für uns idealen Ausgangs-Flugplatz hat sich in den letzten Jahren St. Johann in Österreich heraus kristallisiert. Der gesamte Ablauf dort ist reibungslos und ohne Hektik, die Flugkameraden vor Ort sind sehr erfahren und locker drauf. Weiterhin ist die Startbahnlänge „Stemme tauglich“ (wer eine Limbach Stemme bewegt, weiß was ich meine…) und nicht zu vernachlässigen, ist für uns als „Immer-Spät-Lander“, die Möglichkeit direkt am Flugplatz eine warme Mahlzeit am späten Abend einzunehmen. Da wir ja mit dem Flieger anreisen und vor Ort nicht mobil sind, ist dies ein echtes Plus.


In den Jahren zuvor haben wir uns die Gegend um St. Johann und auch etwas darüber hinaus recht gut erschlossen, gleichwohl sollten dieses Jahr neue Ziele in Angriff genommen werden. Hierzu zählte u.a. die Hauptkamm-Traversierung mit Erschließung der Südroute nach Westen. Rückflug aus dem Engadin über die Standardroute: Venetberg, Tschirgant, Mieminger-Kette, Karwendel. Weiterhin der Einstieg von Norden über den Walchensee vorbei am Wettersteingebirge in das Inntal, sowie ein früher Abflug nach Westen in Richtung Innsbruck. Da das Wetter derart gut war, hatten wir auch die Chance bis nach Mariazell in den Osten zu fliegen. Hier sind die Berge bereits zu Hügeln degradiert…

Dank einem so einzig artigen Konzept, wie es die Stemme anbietet, werden wir in die Lage versetzt, viele Situationen einfach auszuprobieren. Die sichere Heimkehr am Abend ist uns Dank dem Antrieb ja gewiss. Für unsere Ansprüche, nicht den letzten Streckenkilometer auszulutschen zu wollen, ist es das ideale „Spielzeug“. Ein phantastisches Flugzeug, welches uns unglaubliche Möglichkeiten eröffnet!

Solche Flüge bedürfen jedoch einer gründlichen Vorbereitung. Trotz dem „Laut-Hebel“ im Cockpit, fliegen wir als „Genussflieger mit leichten sportlichen Ambitionen“, immer so, dass wir ein Landefeld erreichen können. Der aktuelle Außenlandekatalog SIP gibt hier gezielt Auskunft (erhältlich unter: www.streckenflug.at). Weiterhin kann ich die Karten von Freytag & Berndt im Maßstab 1:200000 bzw. 1:250000 bestens empfehlen. Diese sind wesentlich aussagekräftiger wie die ICAO-Karte und die einzelnen Bergnamen und Passnamen werden gleich mitgeliefert. Als unendlicher Fundus für einen Erfahrungsaufbau dient das Internet. Hier sind insbesondere die in und an den Alpen fliegende Vereine zu nennen, die Tipps und Tricks, sowie Flugberichte mit Bildern für alle zugänglich, über deren Homepages zur Verfügung stellen. Auch die OLC-Flüge dienen zur Analyse, um zu lernen, welche Standard-Routen die Experten wählen. Die Winterabende dienen so bereits der Vorbereitung auf neu zu erschließende Puzzelstücke in den Alpen. Besonders zu erwähnen, ist die Datei vom Alpen-Guru Matthias Schunk aus Königsdorf. Selbstlos stellt er für den PDA/Rechner eine Datei zur Verfügung, mit allen signifikanten Merkmalen wie: Außenlandefelder, Pässe, Berge, ja sogar typische Auslösestellen für Bärte. Die Datei wird jährlich gepflegt und ist ohne Gewähr unter: www.segelflugzentrum-koenigsdorf.de downzuloaden. Dies versetzt einen in die Lage, via Rechnerdaten zu ermitteln, wie hoch man noch am Pass ankommt und ob eine Querung erfolgreich wird, oder aber auch ob die Höhe ausreicht, um am typischen Auslösepunkt am Berg, noch oberhalb des Grates anzukommen. Ein nicht unwesentlicher Vorteil beim schnellen Streckenflug zwischen all den vielen Steinen.

Unbekannter Weise ein herzlichen Dank an Matthias für diesen phantastischen Service !!!!!!!!!

Dank der Omega-Wetterlage, herrschte nicht nur in Deutschland sehr gutes Flugwetter, sondern insbesondere auch in den Alpen. Mit der Kaltluft, ohne nennenswerte Labilisierungs-Tendenzen, konnten wir an 6 Flugtagen eine für uns außerordentliche Ausbeute erzielen, s. OLC-Ausschnitt:


Zu diesem via Strepla dargestelltem Flug (in einem Flug durch 4 verschiedene Länder, fast sogar 5 Länder, da Slowenien nur um wenige Kilometer ausgelassen wurde), findet ihr unten aufgeführt, die entsprechende Fotostrecke dazu:


In den 6 Tagen haben wir knapp 53 Stunden geflogen (der Motor wurde nur für den Start benutzt und um einmal von Zell am See nach dem Wetterende, wieder nach St. Johann zu kommen), dabei wurden über 4000 dokumentierte Streckenkilometer erzielt.

Alle Flüge sind zwingend zur Nachahmung empfohlen, viel Spaß beim lesen wünscht

Stephen, Mai 2008


1 Ausgangspunkt Flugplatz St. Johann


2 Das Kitzbühler Horn bei St. Johann. Durch den feuchten April mit noch viel Schnee. Im Hintergrund macht sich einer wichtig. Dieser Tag war nichts für den Süden


3 Die Hauptkamm - Querung am Ende des Bad Gasteiner Tals, dahinter rechts um die Rippe herum und dann …


4 sieht es nach weiterem Höhengewinn so aus. Mit Blick nach Süden zum Millstätter See


5 Der Dobratsch direkt am Flugplatz Nötsch am Drei-Ländereck Österreich/Italien/Slowenien


6 Auch ohne Kompass erschließt sich die Südseite sofort …


7 Man fragt sich, wo bei dem ganzen Schnee die Bärte herkommen?


8 No comment …


9 Nach Querung der Sarntaler Alpen, Einstieg ins Vinschtgau bei Meran. Eine Schlüsselstelle! Jaufenpass besser linke Hand lassen, sonst endet man evtl. in Bozen


10 Der Rechensee mit Pass in das Inntal. Ziel ist jedoch weiter Westkurs mit Richtung Engadin


11 Das Engadin, voller Schnee und Eis im Lichtspiel mit Wolkenschatten. Alle Berge sind hier höher 3.000m. Fliegen ist soooo schön.


12 Etwas im Hintergrund der Flugplatz Samaden (1.700m NN !!!) und St. Moritz im Oberengadin in der Schweiz


13 Zurück über die bewährte Rennstrecke, den Gebirgszügen nördlich des Inntals folgend


14 Das hatte unsere LX auch noch nicht zu sehen bekommen, der kurzzeitige integrierte Spitzenwert lag bei 6,2 m/s !


15 Innsbruck Flughafen mit Blick nach Süden zum Brenner


16 Der Achensee


17 Anflug zum Dachsteingebirge bei perfekt entwickeltem Himmel. Im Hintergrund links, der Grimming bei Niederöblarn...


18 Einmal hocharbeiten und drüber schauen, so erkennt man auch warum der Dachstein so heißt…